Sunnahof
Lebenshilfe Vorarlberg GmbH

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Angelika Schwarzmann und George Nussbaumer genossen sichtlich das gemeinsame Gespräch.

Zahlreiche Gäste kamen zum 24. Gespräch auf den Sunnahof.

Bgm. Angelika Schwarzmann mit Sunnahof-Geschäftsführer Thomas Lampert und Moderator George Nussbaumer (v.l.).

04.12.2015

„Nicht hinzuschauen, kommt nicht in Frage“

Klare Worte fand Angelika Schwarzmann vergangenen Dienstag beim 24. Gespräch am Sunnahof. Die Alberschwender Bürgermeisterin sprach dabei sehr offen mit Moderator George Nussbaumer über ihre Beweggründe syrischen Asylsuchenden zu helfen sowie überhaupt in die Politik zu gehen.

Bereits der Vater von Angelika Schwarzmann, ehemals Kaufmann, war in der Gemeindepolitik aktiv tätig. Durch ihre Schwiegermutter engagierte sie sich dann ebenfalls im Frauenbund. „Hier war der gemeinsame Austausch sehr wichtig und für mich ein Grundstein, dass ich mir sagte, ja, da kann man was bewegen. Über den Frauenbund kam ich dann 1990 in die Gemeindepolitik“, erzählt die gelernte Tierärztin. Unterstützt wurde sie bei dieser Entscheidung von ihrem Mann Erich und gemeinsam wurde geschaut, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Nach einer kurzen Politikpause von fünf Jahren kehrte sie 2010 zurück und 2013 stellte sie sich der Direktwahl als Bürgermeisterin. „Seither steht das Gemeinwohl bei meiner Tätigkeit im Fokus. Als ich dann im September 2014 hörte, dass Vorarlberg die Quote bei den Flüchtlingen nicht erfüllt, habe ich mal bei der Caritas nachgefragt. Wir hatten ja zwei Häuser in Alberschwende frei“, berichtet die gebürtige Bezauerin.

 

Nachdem die Nachbarn informiert waren, deren Anfangsbedenken für Schwarzmann nachvollziehbar waren, kamen die die acht syrischen Asylsuchenden in der Gemeinde an. Schon bald sollten fünf von ihnen wieder abgeschoben werden. „Das konnte nicht sein. Diese Leute kommen aus einer Unsicherheit und werden wieder in Unsicherheit zurück geschickt. Da war es notwendig meine Position zu nutzen und was zu bewegen. Wobei ohne den beispielhaften Einsatz der 150 solidarischen Alberschwenderinnen und Alberschwender das Ganze nicht möglich gewesen wäre. Natürlich habe ich schon ab und zu überlegt, ob wir schon zu weit gegangen sind oder wie weit wir noch gehen dürfen“, erinnert sich Schwarzmann. Mit der enormen Medienpräsenz, die das Ganze mit sich brachte, hatte sie allerdings nicht gerechnet. Auf die Frage von Moderator George Nussbaumer, wie die aktuelle Situation aussieht, erklärt sie: „Wichtig war es vom ersten Tag an, die Integration mit den Flüchtlingen zu leben. Mittlerweile gibt es eine große Gruppe, die Deutschkurse oder Arbeitstrainings ermöglicht. Zudem gibt es für drei Flüchtlinge schon Jobangebote.“ Über ihre persönliche Zukunft sagt sie: „Das Amt kann man locker zehn Jahre machen, vorausgesetzt man wird wiedergewählt. Da es aber schon dauert bis man halbwegs eingearbeitet ist, ist es sinnvoll länger zu versuchen, etwas zu bewegen. Und das kann man nirgends besser als in einer Gemeinde.“

 

Gäste zeigten sich beeindruckt

Auch bei der 24. Auflage des „Gesprächs am Sunnahof“ war der Bio-Bauernhof der Lebenshilfe Vorarlberg gut besucht. Rund 60 Gäste konnten Geschäftsführer Thomas Lampert und sein Team in Göfis begrüßen. Darunter waren die ehemaligen Landtagsvizepräsidenten Dr. Günther Keckeis sowie Günter Lampert, der neue Caritas-Seelsorger Norman Buschauer, Lebenshilfe-Vizepräsident Raimund Frick, Bundesrat a.D. Georg Ludescher sowie der Rankweiler Pfarrer Wilfried Blum. Zum Abschluss des Gesprächs trug „Hofdichter“ Wolfgang Lang traditionell seine Gedanken zum bevorstehenden Weihnachtsfest vor. „Herzlichen Dank an Angelika Schwarzmann und George Nussbaumer für das bereichernde Gespräch. Zudem ein großes Dankeschön an mein Team, die unsere Veranstaltung einmal mehr zu einem gelungenem ‚Mitanand‘ von Menschen mit und ohne Behinderungen gemacht haben“, bedankt sich Thomas Lampert.

 

 

28.04.2024

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