Andrea und Arnold Feuerstein im Gespräch mit Moderator George Nussbaumer.

Andrea und Arnold Feuerstein im Gespräch mit Moderator George Nussbaumer.

Beim Biobrunch wurden aussschließlich Produkte von heimischen Biobauern serviert.

Beim Biobrunch wurden aussschließlich Produkte von heimischen Biobauern serviert.

06.12.2010

Festlichkeiten zum „Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen“ am Sunnahof Tufers

Am Freitag, den 3. Dezember 2010, fand am Sunnahof Tufers das 14. „Gespräch am Sunnahof“ im Rahmen des „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen“ statt. Zu Gast waren mit Andrea und Arnold Feuerstein Sunnahof-Pioniere der ersten Stunde, die unermüdlich und mit viel Herz die Arbeit für Menschen mit Behinderungen sowie die Entstehung des Biohofs unterstützt und begleitet haben.

„Ich freue mich auf den Tag, an dem ein ‚Tag der Menschen mit Behinderungen’ nicht mehr notwendig ist“, verkündete Moderator George Nussbaumer zu Beginn des Gesprächs und appellierte für eine inklusive Lebensgestaltung. Menschen mit Behinderungen sollen ganz selbstverständlich Teil der Gesellschaft sein, angefangen vom Schulbesuch über den Arbeitsplatz bis hin zur Freizeitgestaltung. „Dann soll es einen ‚Tag der Menschlichkeit’ geben“, so Nussbaumer.

 

Inklusion und Vielfalt waren die Themen, die sich durch den Gesprächsabend am Sunnahof zogen. Denn Arnold und Andrea Feuerstein gewährten Einblicke in ihr bewegtes Leben: vom persönliche Rückzug und „Umstieg“ in der Arbeitswelt, ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft und die Einführung der schottischen Hochlandrinder in Österreich bis hin zu ihrem Familienleben und die wertvolle Zeit mit ihrer 22-jährigen Tochter Eva, die mit mehrfachen Behinderungen zur Welt gekommen ist.

 

Entscheidung für das Leben

Auch wenn es Lebensabschnitte gab, die nicht immer einfach zu bewältigen waren, so ist das harmonische Paar doch immer an den Herausforderungen gewachsen. Andrea und Arnold haben sich nach der Geburt bewusst für die Situation mit ihrer Tochter Eva entschieden. „Man muss bewusst etwas annehmen und dann kann man daran wachsen“, ist Arnold Feuerstein überzeugt. „Furchtbar wäre gewesen, sich nicht zu entscheiden“, bestätigt ihm auch seine Ehefrau und lehnt die Opferrolle dezidiert ab. „Wir lieben unser Kind jeden Tag mehr und sehen sie als wertvollen Menschen“ berichtete die gerührte dreifache Mutter, „denn Eva kann Herzen öffnen.“

 

Sichtlich bewegt vom Gespräch mit Andrea und Arnold Feuerstein zeigten sich die rund 120 Gäste, unter ihnen Landtagsvizepräsidentin Dr. Gabi Nussbaumer, Lebenshilfe-Präsident Dr. Peter Kircher sowie Lebenshilfe-Geschäftsführer Dr. Heinz Werner Blum, Obfrau Ilse Mock, Bürgermeister Helmut Lampert und Pfarrer Norman Buschauer.

 

Biobrunch mit „Kreativausstellung“

Bereits am darauffolgenden Tag lud der Sunnahof zum nächsten Highlight. Gemeinsam mit BIO AUSTRIA Vorarlberg wurde ein Brunch veranstaltet, bei dem ausschließlich Bio-Produkte aus heimischen Regionen serviert wurden. Den rund 70 Gästen stand ein reichhaltiges Buffet zur Auswahl, welches von Wurst und Käse über Kürbiscremesuppe bis hin zu hausgemachtem Riebel keine Wünsche offen ließ. Zudem hatten die BesucherInnen am Sunnahof die Gelegenheit, kreative Produkte zu kaufen, die Menschen mit Behinderungen in liebevoller Handarbeit hergestellt haben. Für den musikalischen „Leckerbissen“ sorgte Wolfgang Verocai, der gemeinsam mit Markus Dürst am Akkordeon zahlreiche Hits und Evergreens zum Besten gab.

 

Den Biobrunch schmecken ließen sich unter anderem Landesrat Ing. Erich Schwärzler, Landesrätin Dr. Greti Schmid, der ehemalige Landtagsvizepräsident Günter Lampert und der neue Lebenshilfe-Präsident Dr. Peter Kircher. „Hausherr“ Thomas Lampert zeigte sich zufrieden mit dem großen Publikumsinteresse: „Der Sunnahof steht sowohl für die biologische Erzeugung von Produkten als auch für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Mit diesem Biobrunch und der damit verbundenen Kreativausstellung konnten wir beide Aspekte den Besucherinnen und Besuchern vermitteln. Es war die erste Veranstaltung dieser Art am Sunnahof, aber es wird bestimmt nicht die letzte gewesen sein.“